im Bau 2.5.2011                                               Mozambique Sueden

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Zunaechst als Einfuehrung:

  

Mozambique ist gross. Sehr gross sogar, bzw. lang in Nord-Sued Richtung. Wer von der suedafrikanischen Grenze im Sueden bis zur Grenze nach Tanzania  im Norden fahren will, muss sich nicht nur auf knapp 3000 km Strecke einstellen, sondern teilweise auch mit sehr schlechten Strassen rechnen, etliche davon nur mit 4x4 zu befahren. Der jahrelange Buergerkrieg hat die Infrastruktur nachhaltig zerstoert. Wesentliche Einkuenfte hat das Land nicht, ebenso keine Bodenschaetze, ist damit fuer auslaendische Investoren wenig interessant. Fast keine nennenswerte Industrie, auch weder Erdoel  noch Gas.

Aber es hat endlos lange Sandstraende entlang des Indischen Ozeans, Fisch, Langusten, Tauchbasen, Palmen, Kokosplantagen, Cashew, Suedfruechte, alles was in dem tropischen Klima gedeiht, aber kein Einkommen bringt.   

Ich bin nur die ersten 800 km von Sueden hochgefahren bis Inhambane, immerhin die noch am besten entwickelte Gegend. Aber auch hier ist die Infrastruktur nur spaerlich, Essen musste ich meist bei den Strassenhaendlern entlang der Fernstrasse EN1 kaufen. Was es so gerade in der Jahreszeit gab.

Von der SA Grenze bis zur Hauptstadt  Maputo, Strecke etwa 100 km.:

Der Sueden ist wegen der Naehe zu SA ein beliebtes Strand- und Tauchgebiet. Allerdings endet die Teerstrasse an der Grenze, weiter geht es nur noch mit 4x4 durch Tiefsand. In dem kann man bei der geringsten Unvorsichtigkeit ganz schnell feststecken, wie hier z.B.

 

Gleich an der Grenze sass schon der erste fest. Wollte es nicht wahr haben ("ICH doch nicht in meinem nagelneuen Kia 4x4!"), Frau schon genervt, ein geschaeftstuechtiger Junge kramte mit blossen Haenden den Sand unterm Auto weg, nutzte auch nichts. Ich habe ihn, noch waehrend er mit seiner Frau diskutierte, einfach rueckwaerts rausgezogen an der Anhaengekupplung. Eine Stunde spaeter hatte es mich auch erwischt, ich kam aber frei mit einigen off-road Tricks.

Aber weiter noerdlich Richtung Maputo hoert die Welt fast auf. Der eingezeichnete "Elefant Park" ist wirklich ein "white elefant" - leergeschossen. Die Strassen oft verfallen oder nur Buschtracks.

Kurz vor Maputo muss bei Catembe eine weite Bucht mit der Faehre ueberquert werden, Geduld ist angesagt. Man beachte den Fingerkommentar des zweiten Maedels.

Von Maputo bis Inhambane, ca. 700 km 

 

Maputo laesst man schnellstmoeglich hinter sich, sofern man keinen sicheren Carpark... aber das kennen wir ja auch bei oestlichen Nachbarn. Auto nie aus den Augen lassen! Die Hauptstrasse EN1 war im Maerz 2010 im Bau, Chinesen. Der Verkehr laeuft trotzdem weiter, irgendwie geht es immer.

    

Hier hat sich ein Tanklastwagen festfahren am Berg. Kein Problem, der Verkehr laeuft trotzdem weiter. Ein Schaufellader vom Strassenbau zieht ihn hoch. Zuvor packt er sich die Ladeschaufel ordentlich mit Gewicht (Sand) voll.

Von der EN1 zur Kueste fuehren Sandpisten, dort liegen kleine Lodges und Camps, meist von Suedafrikanern gefuehrt. Reich ist da aber wohl niemand geworden, ich war meist der einzige Besucher - keine Saison.   (Bazaruto Archipel weiter im Norden ist da eine Ausnahme, aber da ist es RICHTIG teuer!)

Also jeden Nachmittag von der EN1 die 20 bis 50 km ueber Sandtracks nach Osten an die Kueste zu einer Lodge/Campsite. Immer das gleiche aufregende Bild: Links 3 km Sandstrand, rechts 3 km Sandstrand, keine Sau zu sehen, und geradeaus klare Sicht bis Australien, 8500 km. OK, Madagaskar liegt noch irgendwo dazwischen.  "La Paloma ohe!" mal kurz durch der Zahnluecke gepfiffen - und zurueck zur Bar. Am Strand zu bleiben in der sengenden Sonne waere ohnehin moerderisch gewesen, abgesehen vom Melanom.

       

Vilankulos ist die einzige nennenswerte Stadt nach 700 km Strecke, eine von arabischen Seefahrern und Haendlern vor Jahrhunderten mitgepraegte Stadt. Bis hierher konnten sie in ihren Dhaus mit dem Suedpassat gelangen, mussten dann allerdings ein halbes Jahr warten bevor sie mit dem Nordpassat wieder nach Haus konnten. (Bild) In der Naehe gibt es einige gute Camps, bei denen Umbruch, Abriss oder Neubau unuebersehbar.ist.

Irgendwann wird das auch langweilig mit dem "links, rechts, geradeaus" , zumal die Versorgung nicht einfacher wird. Hier ein Teil meiner Vorratskammer auf dem Beifahrersitz: Fruechte und Cashew,  immer Cola und Bier satt, vom Markt oder an der Strasse auch Prawns oder Fisch.

Und dann trat ich erleichtert den Rueckweg gen Sueden an, bog aber 100 km noerdlich Maputo bei Xai Xai  nach Westen ins Landesinnere ab, um durch den Limpopo Nationalpark direkt  in den Kruger Park (Suedafrika) zu kommen. Der mozambikanische Limpopo Park ist die verunglueckte Kopie eines grenzuebergreifenden Nationalparks: Beim Kalahari-Transfrontier-Park zwischen Botswana und Suedafrika hat das gut geklappt. Hier aber nicht! Hat man seinen bescheidenen Obolus beim Gate bezahlt und faehrt die 70 km zum Grenzuebergang Giriyondo, sieht man unterwegs nur Rinder und Ziegen, gelegentlich auch einen Kraal, alles im Park. Die Menschen wurden naemlich nicht ausgesiedelt. 

(track zum Kruger Park)

Kein Wunder, dass alle Elefanten aus dem Kruger Park, die man wegen zu hoher Dichte in den Limpopo umgesiedelt hatte, nach drei Tagen wieder zu Hause waren. Mit Menschen, Kuehen, Ziegen wollten sie nicht teilen, sie haetten dort wegen der Wilderei nicht lange ueberlebt. Auch alle anderen Parks in Mocambique sind leergeschossen.

Bei Giriyonda ueberquert man die SA Grenze in den Kruger Park, zurueck in der Zivilisation. Da ich ebenfalls ziemlich "leergeschossen" war mit Vorraeten, bin ich aus dem Kruger Park gleich im Westen wieder rausgefahren in den naechsten SUPER SPAR Laden und das landschaftlich spektakulaere Gebiet des Blyde River Canyons der SA Provinz Mpumalanga ("Sonnenaufgang"). Das ist jetzt zwar ein ganz anderes Thema, aber ich fuege es hier gleich an.

Blick auf den Blyde River Dam, die Blyde Schlucht und die "Drei Rondavels".

(continue)